Asthma – Service

Asthma ist im Prinzip eine unheilbare Überempfindlichkeit der Bronchien, also der kleinsten Lungenbläschen und deren Verzweigungen (‚Zuleitungen‘). Die feinen Luftröhren verengen oder verkrampfen sich schlagartig, setzen sich teilweise mit Schleim zu und verhindern somit ein normales Atmen. Obwohl man eigentlich Luft bekommt, ist die Lunge nicht mehr in der Lage, die verbrauchte Luft auszuatmen bzw. den Sauerstoff auszutauschen. Man hat das beklemmende Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und es sich so anfühlt, als wenn den Brustkorb zusammendrücken würde. Es ist möglich, dass jeder Atemzug weh tut.

Das gemeine an einem Asthmaanfall ist, dass er schlagartig kommen und unspezifische Auslöser haben kann. Pollen, starke Düfte, Abgase oder auch einfach nur kalte Luft. In meinem Fall ist es z.B. so, dass ich sehr viel empfindlicher gegenüber Düften usw. geworden bin. Selbst solche Kleinigkeiten, wie z.B. die heiße Luft aus einem Backofen lassen die Bronchien schlagartig verengen.

 

Peak-Flow-Meter

Viele Patienten haben in Davos das erste Mal etwas von einem Peak-Flow-Meter gehört. Mit diesem Gerät wird der Luftmenge in Litern pro Minute (l/M) gemessen, die schlagartig ausgeatmet werden kann. Leider gibt es verschiedene Techniken, mit denen unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden können. Es sollte daher jeder gelernt haben, wie das Gerät richtig zu verwenden ist, denn sonst bringt es nichts. Wichtig ist auch, dass stets dieselbe Technik angewandt wird.

Weiterhin haben wir gelernt, dass die Geräte nicht geeicht sind. D.h. mit dem Gerät A kann man z.B. 600 l/M erreichen, bei dem Gerät B dagegen nur 400. Somit sind die relativen Werte entscheidend, also die eigenen Bestwerte. Bei einem Wert unterhalb von 80% des eigenen Bestwertes ist Vorsicht geboten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte man seine Medikation überprüfen.

Die Ergebnisse sollten in eine Monatsübersicht eingetragen werden. Von den Tagebüchern, die nur eine Woche anzeigen, halte ich nichts, weil sie zu unübersichtlich und unhandlich sind. In Davos gab es zwar eine Vorlage, die ich noch etwas optimiert habe. Diese eigene Tabelle kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden. In der Tabelle kann auch mit eingetragen werden, welche Beschwerden vorhanden sind.

Zu beachten ist, dass hohe oder konstante Meßwerte kein Garant für eine beschwerdefreie Zeit sind. Trotz Werten von ca. 550 bekomme ich gerade im Winter mehrmals in der Woche Anfälle von Atemnot. Eine Tatsache, die einigen Ärzten in Davos aber leider scheinbar unbekannt war.

Salbutamol, also das Notfallspray ist somit ein wichtiger Begleiter geworden. In relativ kurzer Zeit bringt es eine deutliche Verbesserung und ich kann wieder leichter atmen.

 

Extrem wichtig und hilfreich fand ich die Schulungen über die Wirkungsweise und Inhalationstechnik der Asthma-Sprays – bei Aerosolen gilt: erst schütteln und dann ganz langsam synchron sprühen und inhalieren! Bis zur Reha wurde aus Unwissenheit einfach alles falsch gemacht. Und – Aerosole gelangen besser in die Bronchien. Pulver hingegen ist schwieriger in der Handhabung, benötigt mehr Wirkstoff und hat somit mehr Nebenwirkungen.

Und immer dran denken: selbst wenn es einem gut geht, regelmäßig Morgens und Abends weiter inhalieren, denn es geht einem nur wegen des Kortisons gut.


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2 Comments

  • Andreas Kockler

    30. September 2016 at 9:09 Antworten

    Hallo Herr Weber,
    bin rein zufällig auf Ihre Seite gescrollt, die mir sehr gut gefallen hat.
    Besonders die Bilder aus Davos. Habe selbst viele davon.
    Bin seit den 90er Jahren stetiger Patient in Davos und leide seit 50 Jahren an einem chronischen Asthma, Neurodermitis und Allergien.
    In meiner Kindheit oftmals bis zur Stufe violett! Ich glaube Sie verstehen sofort was gemeint ist.
    Wie haben die Ärzte auf Ihre Katzen reagiert?
    Für einen Asthmatiker, evtl. auch noch ein Allergiker ein No-Go? Sofern es allergische Reaktionen gibt,
    bzw. nach einem ordentlichen Allergietest!
    Ich hoffe Ihrer Gesundheit geht es soweit gut und sind beschwerdefrei.

    Mit freundlichen Grüßen aus dem kleinen Saarland,
    mit Gruß aus Schwalbach
    Andreas Kockler

    PS: das vielen Ärzten die Bildung, Kenntnis fehlt kann ich nur zustimmen.
    Nur ein Mediziner mit einem gleichen Krankheitsbild kann, richtig, mitreden.
    Bei meiner letzten Reha in Davos-Wolfgang im Jahr 2013 sagte meine Ärztin zu mir „das
    eine Reha in Davos das gleiche ist wie Urlaub“! Ich habe diese Frau bis heute nicht verstanden!
    Auch meine direkte „Zimmernachbarin“ (stand unter Quarantäne) hatte die gesamte Reha vermasselt.
    Die ganze Abteilung litt unter dieser Person. EINE REHA-Maßnahme WAR DAS KEINE gewesen.
    Von Genesung und Erholung keine Spur. Von einem Termin zum anderen gehetzt worden.
    Naja, ist halt ein Krankenhaus und kein 5*-Hotel.
    Dort wo die Ärztin, die Gesunde, Urlaub verbringt!

    • Klaus Weber

      27. November 2016 at 14:30 Antworten

      Das mit den Katzen ist zum Glück kein Problem.
      Meine Probleme liegen eher bei Umweltgiften, wie z.B. Abgase und extreme Duftstoffe. Genauso Kreuzallergien bei Lebensmitteln.

      Und ich kann jeden Punkt unter PS nur unterstreichen. Genau so ist es …

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